Zinkhütter Hof
Das Museum für Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Stolberg-Münsterbusch befindet sich in einem ursprünglich um 1830 als Glashütte errichteten Gebäude. Nur selten findet man ähnlich gut erhaltene Gebäudeensembles aus Produktionshalle, Arbeiterwohnungen und Verwaltungsvilla aus der Frühphase der Industrialisierung.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Glasproduktion hier eingestellt. 1904 ging der Zinkhütter Hof in den Besitz der Gesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg über. Ein Teil der Anlage wurde zu einer repräsentativen Musikhalle umgebaut, während der andere Teil als Remise, Pferdestall, Stellmacherei, Hufschmiede und Sattlerei diente. Später wandelte sich die Nutzung erneut und es entstanden Garagenhof, Werkstätten und Laboreinrichtungen. Im Innern bis zur Unkenntlichkeit seiner ursprünglichen Funktion verändert, fiel das heutige Museumsgebäude als Industriebrache in einen Dornröschenschlaf.
1991 kaufte die Stadt Stolberg den gesamten Gebäudekomplex des Zinkhütter Hofs. Mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen begann der Umbau zu einem industriegeschichtlichen Museum der Aachener Industrie- und Wirtschaftsregion. Als Museum für Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte für den Raum Aachen in Stolberg, Zinkhütter Hof e.V., wurde die ehemalige Glashütte am 20. September 1996 ihrer neuen Bestimmung übergeben. Der Zinkhütter Hof ist mit seinem eindrucksvollen Gebäudeensemble nicht nur ein hervorragendes Beispiel frühindustrieller Zweckarchitektur, sondern liegt auch in einem Umfeld, das als Zentralpunkt der Frühindustrialisierung in Deutschland gilt.
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